§ 11 BauGB. Städtebaulicher Vertrag
Baugesetzbuch (BauGB) vom 23. Juni 1960
[13. Mai 2017]
1§ 11. Städtebaulicher Vertrag.
(1) [1] Die Gemeinde kann städtebauliche Verträge schließen. [2] Gegenstände eines städtebaulichen Vertrages können insbesondere sein:
- 21. die Vorbereitung oder Durchführung städtebaulicher Maßnahmen durch den Vertragspartner auf eigene Kosten; dazu gehören auch die Neuordnung der Grundstücksverhältnisse, die Bodensanierung und sonstige vorbereitende Maßnahmen, die Erschließung durch nach Bundes- oder nach Landesrecht beitragsfähige sowie nicht beitragsfähige Erschließungsanlagen, die Ausarbeitung der städtebaulichen Planungen sowie erforderlichenfalls des Umweltberichts; die Verantwortung der Gemeinde für das gesetzlich vorgesehene Planaufstellungsverfahren bleibt unberührt;
- 32. die Förderung und Sicherung der mit der Bauleitplanung verfolgten Ziele, insbesondere die Grundstücksnutzung, auch hinsichtlich einer Befristung oder einer Bedingung, die Durchführung des Ausgleichs im Sinne des § 1a Absatz 3, die Berücksichtigung baukultureller Belange, die Deckung des Wohnbedarfs von Bevölkerungsgruppen mit besonderen Wohnraumversorgungsproblemen sowie der Erwerb angemessenen Wohnraums durch einkommensschwächere und weniger begüterte Personen der örtlichen Bevölkerung;
- 43. die Übernahme von Kosten oder sonstigen Aufwendungen, die der Gemeinde für städtebauliche Maßnahmen entstehen oder entstanden sind und die Voraussetzung oder Folge des geplanten Vorhabens sind; dazu gehört auch die Bereitstellung von Grundstücken;
- 54. entsprechend den mit den städtebaulichen Planungen und Maßnahmen verfolgten Zielen und Zwecken die Errichtung und Nutzung von Anlagen und Einrichtungen zur dezentralen und zentralen Erzeugung, Verteilung, Nutzung oder Speicherung von Strom, Wärme oder Kälte aus erneuerbaren Energien oder Kraft-Wärme-Kopplung;
- 65. entsprechend den mit den städtebaulichen Planungen und Maßnahmen verfolgten Zielen und Zwecken die Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden.
(2) [1] Die vereinbarten Leistungen müssen den gesamten Umständen nach angemessen sein. [2] Die Vereinbarung einer vom Vertragspartner zu erbringenden Leistung ist unzulässig, wenn er auch ohne sie einen Anspruch auf die Gegenleistung hätte. 8[3] Trägt oder übernimmt der Vertragspartner Kosten oder sonstige Aufwendungen, ist unbeschadet des Satzes 1 eine Eigenbeteiligung der Gemeinde nicht erforderlich.
(3) Ein städtebaulicher Vertrag bedarf der Schriftform, soweit nicht durch Rechtsvorschriften eine andere Form vorgeschrieben ist.
(4) Die Zulässigkeit anderer städtebaulicher Verträge bleibt unberührt.
- Anmerkungen:
- 1. 1. Januar 1998: Artt. 1 Nr. 14, 11 Abs. 1 des Gesetzes vom 18. August 1997.
- 2. 21. Juni 2013: Artt. 1 Nr. 9 Buchst. a Doppelbuchst. aa Dreifachbuchst. aaa, 3 Abs. 2 S. 1 des Gesetzes vom 11. Juni 2013.
- 3. 13. Mai 2017: Artt. 1 Nr. 12, 5 des Gesetzes vom 4. Mai 2017.
- 4. 20. Juli 2004: Artt. 1 Nr. 11 Buchst. b, 7 des Gesetzes vom 24. Juni 2004.
- 5. 30. Juli 2011: Artt. 1 Nr. 6, 3 des Gesetzes vom 22. Juli 2011.
- 6. 30. Juli 2011: Artt. 1 Nr. 6, 3 des Gesetzes vom 22. Juli 2011.
- 7. 21. Juni 2013: Artt. 1 Nr. 9 Buchst. a Doppelbuchst. bb, 3 Abs. 2 S. 1 des Gesetzes vom 11. Juni 2013.
- 8. 21. Juni 2013: Artt. 1 Nr. 9 Buchst. b, 3 Abs. 2 S. 1 des Gesetzes vom 11. Juni 2013.