§ 189 GVG

Gerichtsverfassungsgesetz vom 27. Januar 1877
[13. Dezember 2019]
1§ 189.
2(1) [1] Der Dolmetscher hat einen Eid dahin zu leisten: daß er treu und gewissenhaft übertragen werde. [2] Gibt der Dolmetscher an, daß er aus Glaubens- oder Gewissensgründen keinen Eid leisten wolle, so hat er eine Bekräftigung abzugeben. [3] Diese Bekräftigung steht dem Eid gleich; hierauf ist der Dolmetscher hinzuweisen.
3(2) Ist der Dolmetscher für Übertragungen der betreffenden Art nach dem Gerichtsdolmetschergesetz oder in einem Land nach den landesrechtlichen Vorschriften allgemein beeidigt, so genügt vor allen Gerichten des Bundes und der Länder die Berufung auf diesen Eid.
4(3) In Familiensachen und in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit ist die Beeidigung des Dolmetschers nicht erforderlich, wenn die beteiligten Personen darauf verzichten.
5(4) [1] Der Dolmetscher oder Übersetzer soll über Umstände, die ihm bei seiner Tätigkeit zur Kenntnis gelangen, Verschwiegenheit wahren. [2] Hierauf weist ihn das Gericht hin.
Anmerkungen:
1. 1. April 1924: § 43 der Verordnung vom 4. Januar 1924, Bekanntmachung vom 22. März 1924.
2. 1. Januar 1975: Artt. 5 Nr. 6, 19 des Zweiten Gesetzes vom 20. Dezember 1974.
3. 13. Dezember 2019: Artt. 3 Nr. 4, 10 S. 1 des Gesetzes vom 10. Dezember 2019.
4. 1. September 2009: Artt. 22 Nr. 19, 112 Abs. 1 Teils. 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2008.
5. 6. Juli 2013: Artt. 1 Nr. 2, 3 des Gesetzes vom 2. Juli 2013.

Umfeld von § 189 GVG

§ 188 GVG

§ 189 GVG

§ 190 GVG