§ 80 JGG. Privatklage und Nebenklage

Jugendgerichtsgesetz vom 4. August 1953
[13. Dezember 2019]
1§ 80. Privatklage und Nebenklage.
(1) [1] Gegen einen Jugendlichen kann Privatklage nicht erhoben werden. [2] Eine Verfehlung, die nach den allgemeinen Vorschriften durch Privatklage verfolgt werden kann, verfolgt der Staatsanwalt auch dann, wenn Gründe der Erziehung oder ein berechtigtes Interesse des Verletzten, das dem Erziehungszweck nicht entgegensteht, es erfordern.
(2) [1] Gegen einen jugendlichen Privatkläger ist Widerklage zulässig. [2] Auf Jugendstrafe darf nicht erkannt werden.
2(3) 3[1] Der erhobenen öffentlichen Klage kann sich als Nebenkläger nur anschließen, wer verletzt worden ist
  • 1. durch ein Verbrechen gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit oder die sexuelle Selbstbestimmung oder nach § 239 Absatz 3, § 239a oder § 239b des Strafgesetzbuches, durch welches das Opfer seelisch oder körperlich schwer geschädigt oder einer solchen Gefahr ausgesetzt worden ist,
  • 2. durch einen besonders schweren Fall eines Vergehens nach § 177 Absatz 6 des Strafgesetzbuches, durch welches das Opfer seelisch oder körperlich schwer geschädigt oder einer solchen Gefahr ausgesetzt worden ist, oder
  • 3. durch ein Verbrechen nach § 251 des Strafgesetzbuches, auch in Verbindung mit § 252 oder § 255 des Strafgesetzbuches.
4[2] Im Übrigen gelten § 395 Absatz 2 Nummer 1, Absatz 4 und 5 und §§ 396 bis 402 der Strafprozessordnung entsprechend.
Anmerkungen:
1. 1. Oktober 1953: § 124 des Gesetzes vom 4. August 1953.
2. 31. Dezember 2006: Artt. 23 Nr. 4, 28 Abs. 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2006.
3. 13. Dezember 2019: Artt. 5, 10 S. 1 des Gesetzes vom 10. Dezember 2019.
4. 1. Oktober 2009: Artt. 7, 8 des Zweiten Gesetzes vom 29. Juli 2009.

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