§ 2 KapMuG2005
Gesetz über Musterverfahren in kapitalmarktrechtlichen Streitigkeiten (Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz - KapMuG) vom 16. August 2005
[1. April 2012–1. November 2012]
1§ 2. Bekanntmachung im Klageregister.
(1) 2[1] Einen zulässigen Musterfeststellungsantrag macht das Prozessgericht im Bundesanzeiger unter der Rubrik ”Klageregister nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz“ (Klageregister) öffentlich bekannt. [2] Über die Bekanntmachung entscheidet das Prozessgericht durch Beschluss. [3] Der Beschluss ist unanfechtbar. [4] Die Bekanntmachung enthält nur die folgenden Angaben:
- 1. die vollständige Bezeichnung der beklagten Partei und ihres gesetzlichen Vertreters,
- 2. die Bezeichnung des von dem Musterfeststellungsantrag betroffenen Emittenten von Wertpapieren oder Anbieters von sonstigen Vermögensanlagen,
- 3. die Bezeichnung des Prozessgerichts,
- 4. das Aktenzeichen des Prozessgerichts,
- 5. das Feststellungsziel des Musterfeststellungsantrags und
- 6. den Zeitpunkt der Bekanntmachung im Klageregister.
(2) Die Einsicht in das Klageregister steht jedem unentgeltlich zu.
(3) Das Prozessgericht trägt die datenschutzrechtliche Verantwortung für die von ihm im Klageregister bekannt gemachten Daten, insbesondere für die Rechtmäßigkeit ihrer Erhebung, die Zulässigkeit ihrer Veröffentlichung und die Richtigkeit der Daten.
(4) 3[1] Der Betreiber des Bundesanzeigers erstellt im Einvernehmen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ein Sicherheitskonzept für Bekanntmachungen im Klageregister, das insbesondere die nach § 9 des Bundesdatenschutzgesetzes erforderlichen technischen und organisatorischen Maßnahmen umfasst. [2] Die Wirksamkeit der Maßnahmen ist in regelmäßigen Abständen unter Berücksichtigung der aktuellen technischen Entwicklungen zu überprüfen.
(5) Die im Klageregister gespeicherten Daten sind nach Zurückweisung des Musterfeststellungsantrags gemäß § 4 Abs. 4, anderenfalls nach rechtskräftigem Abschluss des Musterverfahrens zu löschen.
(6) [1] Das Bundesministerium der Justiz wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung nähere Bestimmungen über Inhalt und Aufbau des Klageregisters, insbesondere über Eintragungen, Änderungen, Löschungen, Einsichtsrechte, Datensicherheit und Datenschutz zu treffen. [2] Dabei sind Löschungsfristen vorzusehen sowie Vorschriften, die sicherstellen, dass die Bekanntmachungen
- 1. unversehrt, vollständig und aktuell bleiben,
- 2. jederzeit ihrem Ursprung nach zugeordnet werden können.
- Anmerkungen:
- 1. 1. November 2005: Artt. 1, 9 Abs. 1 S. 2 des Gesetzes vom 16. August 2005.
- 2. 1. April 2012: Artt. 2 Abs. 28 Nr. 1, 6 Abs. 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011.
- 3. 1. April 2012: Artt. 2 Abs. 28 Nr. 2, 6 Abs. 1 des Gesetzes vom 22. Dezember 2011.