§ 8 PfandBG. Aufgaben

Pfandbriefgesetz (PfandBG) vom 22. Mai 2005
[1. Juli 2021]
1§ 8. Aufgaben.
(1) 2[1] Der Treuhänder hat darauf zu achten, dass die vorschriftsmäßige Deckung für die Pfandbriefe und Ansprüche aus Derivategeschäften nach § 4 Abs. 3 jederzeit vorhanden ist; hierbei hat er darauf zu achten, dass der Wert der beliehenen Grundstücke nach der auf Grund des § 16 Abs. 4 erlassenen Rechtsverordnung, der Wert der beliehenen Schiffe und Schiffsbauwerke nach der auf Grund des § 24 Abs. 5 erlassenen Rechtsverordnung und der Wert der beliehenen Flugzeuge nach der auf Grund des § 26d Abs. 3 erlassenen Rechtsverordnung festgesetzt ist. [2] Darüber hinaus ist er nicht verpflichtet zu untersuchen, ob der festgesetzte Wert dem wirklichen Wert entspricht.
(2) 3[1] Der Treuhänder hat darauf zu achten, dass die zur Deckung der Pfandbriefe und der Ansprüche aus Derivategeschäften nach § 4 Abs. 3 verwendeten Werte gemäß § 5 Abs. 1 in das jeweilige Deckungsregister eingetragen werden. 4[2] Er hat auch darauf zu achten, dass die Eintragung eines Derivats von der Pfandbriefbank unter Angabe des entsprechenden Deckungsregisters unverzüglich dem Vertragspartner des Derivategeschäfts mitgeteilt wird.
(3) [1] Der Treuhänder hat die Pfandbriefe vor der Ausgabe mit einer Bescheinigung über das Vorhandensein der vorschriftsmäßigen Deckung und über die Eintragung in das entsprechende Deckungsregister zu versehen. [2] Eine Nachbildung der eigenhändigen Unterschrift genügt. 5[3] Bei einem Pfandbrief, der als elektronisches Wertpapier nach § 2 Absatz 1 des Gesetzes über elektronische Wertpapiere begeben werden soll, ist die Bescheinigung nach Satz 1 vor Eintragung des Pfandbriefs in ein elektronisches Wertpapierregister bei derselben registerführenden Stelle im Sinne des § 4 Absatz 10 des Gesetzes über elektronische Wertpapiere niederzulegen, bei der auch die Emissionsbedingungen des Pfandbriefs niedergelegt sind; § 5 Absatz 1 des Gesetzes über elektronische Wertpapiere gilt entsprechend.
(4) 6[1] Im Deckungsregister eingetragene Werte können nur mit Zustimmung des Treuhänders in dem Deckungsregister gelöscht werden. 7[2] Die Zustimmung des Treuhänders bedarf bei einem in Papierform geführten Deckungsregister der Schriftform; sie kann in der Weise erfolgen, dass der Treuhänder seine Namensunterschrift dem Löschungsvermerk im Deckungsregister beifügt. 8[3] Bei einem elektronisch geführten Deckungsregister darf die Pfandbriefbank von einer Zustimmung des Treuhänders ausgehen, wenn sie mittels eines geeigneten Authentifizierungsinstruments erteilt wurde und beweissicher dokumentiert ist. 9[4] Für die Löschung eines eingetragenen Derivats, das noch nicht vollständig abgewickelt ist, ist ferner die Zustimmung des Vertragspartners der Pfandbriefbank erforderlich; eine Löschung ohne die erforderliche Zustimmung gilt als nicht erfolgt. 10[5] Absatz 2 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.
Anmerkungen:
1. 19. Juli 2005: Artt. 1, 20 S. 2 des Gesetzes vom 22. Mai 2005.
2. 26. März 2009: Artt. 1 Nr. 8 Buchst. a, 11 des Gesetzes vom 20. März 2009.
3. 26. März 2009: Artt. 1 Nr. 8 Buchst. b Doppelbuchst. aa, 11 des Gesetzes vom 20. März 2009.
4. 26. März 2009: Artt. 1 Nr. 8 Buchst. b Doppelbuchst. bb, 11 des Gesetzes vom 20. März 2009.
5. 10. Juni 2021: Artt. 11 Nr. 2, 12 des Gesetzes vom 3. Juni 2021.
6. 1. Juli 2021: Artt. 1 Nr. 10 Buchst. a, 8 Abs. 2 des Zweiten Gesetzes vom 12. Mai 2021.
7. 1. Juli 2021: Artt. 1 Nr. 10 Buchst. b, 8 Abs. 2 des Zweiten Gesetzes vom 12. Mai 2021.
8. 1. Juli 2021: Artt. 1 Nr. 10 Buchst. c, 8 Abs. 2 des Zweiten Gesetzes vom 12. Mai 2021.
9. 1. Juli 2021: Artt. 1 Nr. 10 Buchst. c, 8 Abs. 2 des Zweiten Gesetzes vom 12. Mai 2021.
10. 1. Juli 2021: Artt. 1 Nr. 10 Buchst. c, 8 Abs. 2 des Zweiten Gesetzes vom 12. Mai 2021.

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