§ 503 StPO
Strafprozeßordnung vom 1. Februar 1877
[15. Februar 1923–1. April 1924]
1§ 503.
(1) In einem Verfahren auf erhobene Privatklage hat der Verurtheilte auch die dem Privatkläger erwachsenen nothwendigen Auslagen zu erstatten.
2(2) Das Gericht kann, wenn den Anträgen des Privatklägers nur zum Teil entsprochen ist, die im Verfahren entstandenen Auslagen sowie die dem Privatkläger und dem Beschuldigten erwachsenen notwendigen Auslagen angemessen verteilen.
3(3) Wird der Beschuldigte außer Verfolgung gesetzt oder freigesprochen, oder wird das Verfahren eingestellt, so fallen dem Privatkläger die Kosten des Verfahrens sowie die dem Beschuldigten erwachsenen nothwendigen Auslagen zur Last.
4(4) [1] Mehrere Privatkläger haften als Gesamtschuldner. [2] Das gleiche gilt hinsichtlich der Haftung mehrerer Beschuldigter für die dem Privatkläger erwachsenen notwendigen Auslagen.
5(5) [1] Die nach den Bestimmungen dieses Paragraphen zu erstattenden Auslagen umfassen auch die Entschädigung für die durch notwendige Reisen oder durch die notwendige Wahrnehmung von Terminen entstandene Zeitversäumniß; die für die Entschädigung von Zeugen geltenden Vorschriften finden entsprechende Anwendung. [2] Hat sich der Gegner der erstattungspflichtigen Partei eines Rechtsanwalts bedient, so sind die Gebühren und Auslagen des Anwalts insoweit inbegriffen, als solche nach der Bestimmung des § 91 der Zivilprozeßordnung die unterliegende Partei der obsiegenden zu erstatten hat.
- Anmerkungen:
- 1. 1. Oktober 1879: Erstes Gesetz vom 1. Februar 1877, § 1 des Zweiten Gesetzes vom 1. Februar 1877.
- 2. 15. Februar 1923: Artt. III Nr. 1 Abs. 1, VIII Abs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 1922.
- 3. 15. Februar 1923: Artt. III Nr. 1 Abs. 1, VIII Abs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 1922.
- 4. 15. Februar 1923: Artt. III Nr. 1 Abs. 2, Abs. 3, VIII Abs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 1922.
- 5. 15. Februar 1923: Artt. III Nr. 1 Abs. 4, VIII Abs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 1922.