§ 1615l BGB. Unterhaltsanspruch von Mutter und Vater aus Anlass der Geburt

Bürgerliches Gesetzbuch vom 18. August 1896
[1. Januar 2008]
1§ 1615l. 2Unterhaltsanspruch von Mutter und Vater aus Anlass der Geburt.
3(1) [1] Der Vater hat der Mutter für die Dauer von sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt des Kindes Unterhalt zu gewähren. [2] Dies gilt auch hinsichtlich der Kosten, die infolge der Schwangerschaft oder der Entbindung außerhalb dieses Zeitraums entstehen.
(2) 4[1] Soweit die Mutter einer Erwerbstätigkeit nicht nachgeht, weil sie infolge der Schwangerschaft oder einer durch die Schwangerschaft oder die Entbindung verursachten Krankheit dazu außerstande ist, ist der Vater verpflichtet, ihr über die in Absatz 1 Satz 1 bezeichnete Zeit hinaus Unterhalt zu gewähren. 5[2] Das gleiche gilt, soweit von der Mutter wegen der Pflege oder Erziehung des Kindes eine Erwerbstätigkeit nicht erwartet werden kann. 6[3] Die Unterhaltspflicht beginnt frühestens vier Monate vor der Geburt und besteht für mindestens drei Jahre nach der Geburt. 7[4] Sie verlängert sich, solange und soweit dies der Billigkeit entspricht. 8[5] Dabei sind insbesondere die Belange des Kindes und die bestehenden Möglichkeiten der Kinderbetreuung zu berücksichtigen.
(3) [1] Die Vorschriften über die Unterhaltspflicht zwischen Verwandten sind entsprechend anzuwenden. [2] Die Verpflichtung des Vaters geht der Verpflichtung der Verwandten der Mutter vor. 9[3] § 1613 Abs. 2 gilt entsprechend. 10[4] Der Anspruch erlischt nicht mit dem Tode des Vaters. 11[5] (weggefallen)
12(4) [1] Wenn der Vater das Kind betreut, steht ihm der Anspruch nach Absatz 2 Satz 2 gegen die Mutter zu. [2] In diesem Fall gilt Absatz 3 entsprechend.
Anmerkungen:
1. 1. Juli 1970: Artt. 1 Nr. 16, 12 § 27 des Gesetzes vom 19. August 1969.
2. 1. Januar 2002: Artt. 1 Abs. 2 S. 3, 9 Abs. 1 S. 3 des Gesetzes vom 26. November 2001.
3. 1. Juli 1998: Artt. 1 Nr. 13 Buchst. a, 8 Abs. 1 S. 2 des Gesetzes vom 6. April 1998.
4. 1. Juli 1998: Artt. 1 Nr. 13 Buchst. b, 8 Abs. 1 S. 2 des Gesetzes vom 6. April 1998.
5. 1. Oktober 1995: Artt. 6 Nr. 1, 11 S. 2 des Gesetzes vom 21. August 1995.
6. 1. Januar 2008: Artt. 1 Nr. 20 Buchst. a, 4 Halbs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2007.
7. 1. Januar 2008: Artt. 1 Nr. 20 Buchst. a, 4 Halbs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2007.
8. 1. Januar 2008: Artt. 1 Nr. 20 Buchst. a, 4 Halbs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2007.
9. 1. Januar 2008: Artt. 1 Nr. 20 Buchst. b, 4 Halbs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2007.
10. 1. Januar 2008: Artt. 1 Nr. 20 Buchst. b, 4 Halbs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2007.
11. 1. Januar 2008: Artt. 1 Nr. 20 Buchst. b, 4 Halbs. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 2007.
12. 1. Januar 2002: Artt. 1 Abs. 1 Nr. 70 Buchst. a, Buchst. b, 9 Abs. 1 S. 3 des Gesetzes vom 26. November 2001.

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