§ 529 ZPO. Prüfungsumfang des Berufungsgerichts

Civilprozeßordnung vom 30. Januar 1877
[1. April 1986–1. Januar 2002]
1§ 529.
(1) [1] Verzichtbare Rügen, die die Zulässigkeit der Klage betreffen und die entgegen § 519 oder § 520 Abs. 2 nicht rechtzeitig vorgebracht werden, sind nur zuzulassen, wenn die Partei die Verspätung genügend entschuldigt. [2] Dasselbe gilt für verzichtbare neue Rügen, die die Zulässigkeit der Klage betreffen, wenn die Partei sie im ersten Rechtszug hätte vorbringen können.
(2) In Streitigkeiten über vermögensrechtliche Ansprüche prüft das Berufungsgericht die ausschließliche Zuständigkeit oder die Zuständigkeit des Arbeitsgerichts nicht von Amts wegen; eine Rüge des Beklagten ist ausgeschlossen, wenn er im ersten Rechtszug ohne die Rüge zur Hauptsache verhandelt hat und dies nicht genügend entschuldigt.
2(3) [1] Das Berufungsgericht prüft nicht von Amts wegen, ob eine Familiensache vorliegt. [2] Die Rüge ist ausgeschlossen, wenn sie nicht bereits im ersten Rechtszug erhoben worden ist und dies nicht genügend entschuldigt wird.
3(4) § 528 Abs. 1 Satz 2 gilt entsprechend.
Anmerkungen:
1. 1. Juli 1977: Artt. 1 Nr. 66, 12 Abs. 1 des Gesetzes vom 3. Dezember 1976.
2. 1. April 1986: Artt. 3 Nr. 6 Buchst. a, 8 des Gesetzes vom 20. Februar 1986.
3. 1. April 1986: Artt. 3 Nr. 6 Buchst. b, 8 des Gesetzes vom 20. Februar 1986.