§ 223b StGB

Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 15. Mai 1871
[1. Dezember 1994–1. April 1998]
1§ 223b. 2Mißhandlung von Schutzbefohlenen.
3(1) Wer Personen unter achtzehn Jahren oder wegen Gebrechlichkeit oder Krankheit Wehrlose, die seiner Fürsorge oder Obhut unterstehen oder seinem Hausstand angehören oder die von dem Fürsorgepflichtigen seiner Gewalt überlassen worden oder durch ein Dienst- oder Arbeitsverhältnis von ihm abhängig sind, quält oder roh mißhandelt oder wer durch böswillige Vernachlässigung seiner Pflicht, für sie zu sorgen, sie an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
4(2) [1] In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. [2] Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter die schutzbefohlene Person durch die Tat in die Gefahr
  • 1. des Todes oder einer schweren Körperverletzung (§ 224) oder
  • 2. einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder psychischen Entwicklung
bringt.
Anmerkungen:
1. 1. Juni 1933: Artt. I Nr. 15, IV Abs. 2 S. 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1933.
2. 1. Januar 1975: Artt. 19 Nr. 207, 326 Abs. 1 des Gesetzes vom 2. März 1974.
3. 1. Dezember 1994: Artt. 1 Nr. 12 Buchst. a, 19 des Gesetzes vom 28. Oktober 1994.
4. 1. Dezember 1994: Artt. 1 Nr. 12 Buchst. b, 19 des Gesetzes vom 28. Oktober 1994.