§ 77 StGB. Antragsberechtigte

Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 15. Mai 1871
[1. August 2001]
1§ 77. Antragsberechtigte.
(1) Ist die Tat nur auf Antrag verfolgbar, so kann, soweit das Gesetz nichts anderes bestimmt, der Verletzte den Antrag stellen.
(2) 2[1] Stirbt der Verletzte, so geht sein Antragsrecht in den Fällen, die das Gesetz bestimmt, auf den Ehegatten, den Lebenspartner und die Kinder über. 3[2] Hat der Verletzte weder einen Ehegatten, oder einen Lebenspartner noch Kinder hinterlassen oder sind sie vor Ablauf der Antragsfrist gestorben, so geht das Antragsrecht auf die Eltern und, wenn auch sie vor Ablauf der Antragsfrist gestorben sind, auf die Geschwister und die Enkel über. 4[3] Ist ein Angehöriger an der Tat beteiligt oder ist seine Verwandtschaft erloschen, so scheidet er bei dem Übergang des Antragsrechts aus. [4] Das Antragsrecht geht nicht über, wenn die Verfolgung dem erklärten Willen des Verletzten widerspricht.
(3) [1] Ist der Antragsberechtigte geschäftsunfähig oder beschränkt geschäftsfähig, so können der gesetzliche Vertreter in den persönlichen Angelegenheiten und derjenige, dem die Sorge für die Person des Antragsberechtigten zusteht, den Antrag stellen. 5[2] (weggefallen)
(4) Sind mehrere antragsberechtigt, so kann jeder den Antrag selbständig stellen.
Anmerkungen:
1. 1. Januar 1975: Artt. 1 Nr. 1, 7 des Gesetzes vom 4. Juli 1969, Artt. 2 III, 7 Nr. 1, 10 des Gesetzes vom 20. Dezember 1984.
2. 1. August 2001: Artt. 3 § 32 Nr. 2 Buchst. a, 5 des Gesetzes vom 16. Februar 2001.
3. 1. August 2001: Artt. 3 § 32 Nr. 2 Buchst. b, 5 des Gesetzes vom 16. Februar 2001.
4. 1. Januar 1977: Artt. 6 Nr. 2, 12 § 10 Abs. 1 des Gesetzes vom 2. Juli 1976.
5. 1. Januar 1992: Artt. 7 § 34 Nr. 1, 11 des Gesetzes vom 12. September 1990.