§ 88 StGB. Verfassungsfeindliche Sabotage

Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 15. Mai 1871
[1. Juni 1933–2. Mai 1934]
1§ 88.
2(1) Ein Deutscher, welcher während eines gegen das Deutsche Reich ausgebrochenen Krieges in der feindlichen Kriegsmacht Dienste nimmt oder die Waffen gegen das Deutsche Reich oder dessen Bundesgenossen trägt, wird wegen Landesverraths mit lebenslänglichem Zuchthaus bestraft.
3(2) Bei mildernden Umständen ist die Strafe Gefängnis nicht unter zwei Jahren.
4(3) [1] Ein Deutscher, welcher schon früher in fremden Kriegsdiensten stand, wird, wenn er nach Ausbruch des Krieges in der feindlichen Kriegsmacht verbleibt oder die Waffen gegen das Deutsche Reich oder dessen Bundesgenossen trägt, wegen Landesverraths mit Zuchthaus von zwei bis zu zehn Jahren bestraft. [2] Bei mildernden Umständen ist die Strafe Gefängnis nicht unter sechs Monaten.
5(4) (weggefallen)
Anmerkungen:
1. 20. März 1876: Art I des Gesetzes vom 26. Februar 1876, Art. 2 S. 3 der Verfassung des Deutschen Reichs vom 16. April 1871, Bundes-Gesetzblatt 1871 Nummer 16 vom 20. April 1871 Seite 63-85.
2. 1. Juni 1933: Artt. I Nr. 6 Buchst. a, IV Abs. 2 S. 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1933.
3. 1. Juni 1933: Artt. I Nr. 6 Buchst. b, IV Abs. 2 S. 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1933.
4. 1. Juni 1933: Artt. I Nr. 6 Buchst. c, IV Abs. 2 S. 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1933.
5. 1. Juni 1933: Artt. I Nr. 6 Buchst. d, IV Abs. 2 S. 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1933.

Umfeld von § 88 StGB

§ 87 StGB. Agententätigkeit zu Sabotagezwecken

§ 88 StGB. Verfassungsfeindliche Sabotage

§ 88a StGB