§ 88 WpHG. Überwachung der Meldepflichten und Verhaltensregeln
Gesetz über den Wertpapierhandel (Wertpapierhandelsgesetz - WpHG) vom 26. Juli 1994
[2. August 2021]
1§ 88. Überwachung der Meldepflichten und Verhaltensregeln.
2(1) Die Bundesanstalt kann zur Überwachung der Einhaltung
- 1. der Meldepflichten nach Artikel 26 der Verordnung (EU) Nr. 600/2014, auch in Verbindung mit gemäß den diesen Artikeln erlassenen technischen Regulierungsstandards,
- 2. der Verpflichtung zu Positionsmeldungen nach § 57 Absatz 1 bis 4,
- 3. der Anzeigepflichten nach § 23,
- 4. der in diesem Abschnitt geregelten Pflichten, auch in Verbindung mit technischen Regulierungsstandards, die gemäß Artikel 17 Absatz 7, Artikel 27 Absatz 10 und Artikel 32 Absatz 2 der Richtlinie 2014/65/EU erlassen wurden, sowie
-
5. der Pflichten aus
- a) den Artikeln 4, 16 und 20 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014, auch in Verbindung mit gemäß diesen Artikeln erlassenen technischen Regulierungsstandards,
- b) den Artikeln 3 bis 15, 17, 18, 20 bis 23, 25, 27 und 31 der Verordnung (EU) Nr. 600/2014, auch in Verbindung mit gemäß diesen Artikeln erlassenen technischen Regulierungsstandards,
- c) der Delegierten Verordnung (EU) 2017/565,
- d) der Delegierten Verordnung (EU) 2017/567,
- 3e) § 29 Absatz 2 in Verbindung mit Artikel 4 Absatz 1 Unterabsatz 1 sowie Artikel 5a Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 1060/2009,
- 4f) den Artikeln 3 bis 13 der Verordnung (EU) 2019/2088,
- 5g) den Artikeln 5 bis 7 der Verordnung (EU) 2020/852
(2) Die Bundesanstalt kann zur Überwachung der Einhaltung der in diesem Abschnitt geregelten Pflichten Auskünfte und die Vorlage von Unterlagen auch von Unternehmen mit Sitz in einem Drittstaat verlangen, die Wertpapierdienstleistungen gegenüber Kunden erbringen, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder ihre Geschäftsleitung im Inland haben, sofern nicht die Wertpapierdienstleistung einschließlich der damit im Zusammenhang stehenden Wertpapiernebendienstleistungen ausschließlich in einem Drittstaat erbracht wird.
6(2a) Die Bundesanstalt kann auch Anordnungen, die geeignet und erforderlich sind, um im Einzelfall die Ordnungsmäßigkeit der Tätigkeit nach diesem Gesetz, insbesondere die Einhaltung der Pflichten nach diesem Gesetz, zu gewährleisten unmittelbar treffen gegenüber
- 1. Unternehmen, mit denen eine Auslagerungsvereinbarung im Sinne des § 25b des Kreditwesengesetzes besteht oder bestanden hat, und
- 2. sonstigen zur Durchführung eingeschalteten dritten Personen oder Unternehmen.
7(3) Widerspruch und Anfechtungsklage gegen Maßnahmen nach den Absätzen 1 bis 2a haben keine aufschiebende Wirkung.
(4) 8[1] Die Bundesanstalt kann Richtlinien aufstellen, nach denen sie nach Maßgabe der Richtlinie 2014/65/EU und der Delegierten Richtlinie (EU) 2017/593 für den Regelfall beurteilt, ob die Anforderungen dieses Abschnitts erfüllt sind. [2] Die Deutsche Bundesbank sowie die Spitzenverbände der betroffenen Wirtschaftskreise sind vor dem Erlass der Richtlinien anzuhören. [3] Die Richtlinien sind im Bundesanzeiger zu veröffentlichen.
- Anmerkungen:
- 1. 3. Januar 2018: Artt. 3 Nr. 89, 26 Abs. 5 des Gesetzes vom 23. Juni 2017.
- 2. 3. Januar 2018: Artt. 3 Nr. 89 Buchst. a, 26 Abs. 5 des Gesetzes vom 23. Juni 2017.
- 3. 2. August 2021: Artt. 12 Nr. 6 Buchst. a, 19 Abs. 5 des Ersten Gesetzes vom 3. Juni 2021.
- 4. 2. August 2021: Artt. 12 Nr. 6 Buchst. b, 19 Abs. 5 des Ersten Gesetzes vom 3. Juni 2021.
- 5. 2. August 2021: Artt. 12 Nr. 6 Buchst. b, 19 Abs. 5 des Ersten Gesetzes vom 3. Juni 2021.
- 6. 1. Juli 2021: Artt. 1 Nr. 5 Buchst. a, 27 Abs. 1 des Zweiten Gesetzes vom 3. Juni 2021.
- 7. 1. Juli 2021: Artt. 1 Nr. 5 Buchst. b, 27 Abs. 1 des Zweiten Gesetzes vom 3. Juni 2021.
- 8. 3. Januar 2018: Artt. 3 Nr. 89 Buchst. b, 26 Abs. 5 des Gesetzes vom 23. Juni 2017.