§ 107 GewO. Berechnung und Zahlung des Arbeitsentgelts

Gewerbeordnung für [das Deutsche Reich] vom 21. Juni 1869
[1. Januar 1900–9. Juli 1937]
1§ 107.
(1) [1] Minderjährige Personen dürfen, soweit reichsgesetzlich nicht ein Anderes zugelassen ist, als Arbeiter nur beschäftigt werden, wenn sie mit einem Arbeitsbuche versehen sind. [2] Bei der Annahme solcher Arbeiter hat der Arbeitgeber das Arbeitsbuch einzufordern. [3] Er ist verpflichtet, dasselbe zu verwahren, auf amtliches Verlangen vorzulegen und nach rechtmäßiger Lösung des Arbeitsverhältnisses wieder auszuhändigen. 2[4] Die Aushändigung erfolgt an den gesetzlichen Vertreter, sofern dieser es verlangt, oder der Arbeiter das sechszehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat, anderenfalls an den Arbeiter selbst. 3[5] Mit Genehmigung der Gemeindebehörde des im § 108 bezeichneten Ortes kann die Aushändigung des Arbeitsbuches auch an die zur gesetzlichen Vertretung nicht berechtigte Mutter oder einen sonstigen Angehörigen oder unmittelbar an den Arbeiter erfolgen.
(2) Auf Kinder, welche zum Besuche der Volksschule verpflichtet sind, finden vorstehende Bestimmungen keine Anwendung.
Anmerkungen:
1. 1. April 1892: Artt. 3, 9 Abs. 3 des Gesetzes vom 1. Juni 1891.
2. 1. Januar 1900: Artt. 36 Nr. II.1, 1 analog des Gesetzes vom 18. August 1896.
3. 1. Januar 1900: Artt. 36 Nr. II.2, 1 analog des Gesetzes vom 18. August 1896.

Umfeld von § 107 GewO

§ 106 GewO. Weisungsrecht des Arbeitgebers

§ 107 GewO. Berechnung und Zahlung des Arbeitsentgelts

§ 108 GewO. Abrechnung des Arbeitsentgelts