§ 94 StGB. Landesverrat
Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 15. Mai 1871
[19. Januar 1953/23. Januar 1953] | [31. August 1951/1. September 1951] |
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§ 94 | § 94 |
(1) Wird eine Tat, die nach den Vorschriften über | (1) Wird eine Tat, die nach den Vorschriften über |
- Angriffe gegen die Ausübung staatsbürgerlicher Rechte oder Widerstand gegen die Staatsgewalt (§§ 106 bis 122b), | - Angriffe gegen die Ausübung staatsbürgerlicher Rechte oder Widerstand gegen die Staatsgewalt (§§ 106 bis 122b), |
- Angriffe gegen die öffentliche Ordnung (§§ 123 bis 139), | - Angriffe gegen die öffentliche Ordnung (§§ 123 bis 139), |
- Störung des Gottesdienstes (§ 167), | - Störung des Gottesdienstes (§ 167), |
- Körperverletzung (§§ 223 bis 229), | - Körperverletzung (§§ 223 bis 229), |
- Vorbereitung einer Verschleppung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung oder politische Verdächtigung (§§ 234a Abs. 3, 239 bis 241a), | - Vorbereitung einer Verschleppung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung oder politische Verdächtigung (§§ 234a Abs. 3, 239 bis 241a), |
- Begünstigung (§§ 257, 257a), | - Begünstigung (§§ 257, 257a), |
- Urkundenfälschung (§§ 267 bis 275, 281), | - Urkundenfälschung (§§ 267 bis 275, 281), |
- Sachbeschädigung (§§ 303 bis 305), | - Sachbeschädigung (§§ 303 bis 305), |
- gemeingefährliche Handlungen (§§ 308, 311, 315, 315a Abs. 1 Nr. 1, 316b, 317, 321, 324) oder | - gemeingefährliche Handlungen (§§ 308, 311, 315, 316a, 317, 321, 324) oder |
- Verletzung der Amtspflicht (§§ 332 bis 336, 340 bis 355, 357) | - Verletzung der Amtspflicht (§§ 332 bis 336, 340 bis 355, 357) |
strafbar ist, in der Absicht begangen, den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen, einen der in § 88 bezeichneten Verfassungsgrundsätze zu beseitigen, außer Geltung zu setzen oder zu untergraben oder eine solche Bestrebung zu fördern, so kann, soweit die Tat nicht mit schwererer Strafe bedroht ist, auf Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder auf Gefängnis und, wenn die Tat auch ohne diese Strafschärfung ein Verbrechen wäre, auf Zuchthaus bis zu fünfzehn Jahren erkannt werden. | strafbar ist, in der Absicht begangen, den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen, einen der in § 88 bezeichneten Verfassungsgrundsätze zu beseitigen, außer Geltung zu setzen oder zu untergraben oder eine solche Bestrebung zu fördern, so kann, soweit die Tat nicht mit schwererer Strafe bedroht ist, auf Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder auf Gefängnis und, wenn die Tat auch ohne diese Strafschärfung ein Verbrechen wäre, auf Zuchthaus bis zu fünfzehn Jahren erkannt werden. |
(2) Wird eine Tat nach den in Absatz 1 bezeichneten Vorschriften nur auf Antrag verfolgt, so entfällt unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 das Erfordernis des Strafantrags. | (2) Wird eine Tat nach den in Absatz 1 bezeichneten Vorschriften nur auf Antrag verfolgt, so entfällt unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 das Erfordernis des Strafantrags. |
[31. August 1951/1. September 1951–19. Januar 1953/23. Januar 1953]
1§ 94.
(1) Wird eine Tat, die nach den Vorschriften über
- – Angriffe gegen die Ausübung staatsbürgerlicher Rechte oder Widerstand gegen die Staatsgewalt (§§ 106 bis 122b),
- – Angriffe gegen die öffentliche Ordnung (§§ 123 bis 139),
- – Störung des Gottesdienstes (§ 167),
- – Körperverletzung (§§ 223 bis 229),
- – Vorbereitung einer Verschleppung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung oder politische Verdächtigung (§§ 234a Abs. 3, 239 bis 241a),
- – Begünstigung (§§ 257, 257a),
- – Urkundenfälschung (§§ 267 bis 275, 281),
- – Sachbeschädigung (§§ 303 bis 305),
- – gemeingefährliche Handlungen (§§ 308, 311, 315, 316a, 317, 321, 324) oder
- – Verletzung der Amtspflicht (§§ 332 bis 336, 340 bis 355, 357)
(2) Wird eine Tat nach den in Absatz 1 bezeichneten Vorschriften nur auf Antrag verfolgt, so entfällt unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 das Erfordernis des Strafantrags.
- Anmerkungen:
- 1. 31. August 1951/1. September 1951: Artt. 1, 8 des Gesetzes vom 30. August 1951.