§ 145 StPO. Ausbleiben oder Weigerung des Pflichtverteidigers

Strafprozeßordnung vom 1. Februar 1877
[1. Oktober 1950][1. Januar 1934]
§ 145 § 145
(1) [1] Wenn in einem Falle, in dem die Verteidigung notwendig ist, der Verteidiger in der Hauptverhandlung ausbleibt, sich unzeitig entfernt oder sich weigert, die Verteidigung zu führen, so hat der Vorsitzende dem Angeklagten sogleich einen anderen Verteidiger zu bestellen. [2] Das Gericht kann jedoch auch eine Aussetzung der Verhandlung beschließen. (1) [1] Wenn in einem Falle, in welchem die Vertheidigung […] notwendig[…] oder die Bestellung eines Vertheidigers in Gemäßheit des § 141 erfolgt ist, der Vertheidiger in der Hauptverhandlung ausbleibt, sich unzeitig entfernt oder sich weigert, die Vertheidigung zu führen, so hat der Vorsitzende dem Angeklagten sogleich einen anderen Vertheidiger zu bestellen. [2] Das Gericht kann jedoch auch eine Aussetzung der Verhandlung beschließen.
(2) Wird der notwendige Verteidiger gemäß § 141 Abs. 2 erst im Laufe der Hauptverhandlung bestellt, so kann das Gericht eine Aussetzung der Verhandlung beschließen. (2) [1] Ergibt sich erst im Laufe der Hauptverhandlung, daß die Verteidigung notwendig ist, so hat der Vorsitzende dem Angeklagten einen Verteidiger zu bestellen. [2] Abs. 1 Satz 2 gilt entsprechend.
(3) Erklärt der neu bestellte Vertheidiger, daß ihm die zur Vorbereitung der Vertheidigung erforderliche Zeit nicht verbleiben würde, so ist die Verhandlung zu unterbrechen oder auszusetzen. (3) Erklärt der neu bestellte Vertheidiger, daß ihm die zur Vorbereitung der Vertheidigung erforderliche Zeit nicht verbleiben würde, so ist die Verhandlung zu unterbrechen oder auszusetzen.
(4) Wird durch die Schuld des Vertheidigers eine Aussetzung erforderlich, so sind [ihm] die hierdurch verursachten Kosten aufzuerlegen. (4) Wird durch die Schuld des Vertheidigers eine Aussetzung erforderlich, so sind [ihm], vorbehaltlich dienstlicher Ahndung, die hierdurch verursachten Kosten aufzuerlegen.
[1. Januar 1934–1. Oktober 1950]
1§ 145.
(1) 2[1] Wenn in einem Falle, in welchem die Vertheidigung […] notwendig[…] oder die Bestellung eines Vertheidigers in Gemäßheit des § 141 erfolgt ist, der Vertheidiger in der Hauptverhandlung ausbleibt, sich unzeitig entfernt oder sich weigert, die Vertheidigung zu führen, so hat der Vorsitzende dem Angeklagten sogleich einen anderen Vertheidiger zu bestellen. [2] Das Gericht kann jedoch auch eine Aussetzung der Verhandlung beschließen.
3(2) [1] Ergibt sich erst im Laufe der Hauptverhandlung, daß die Verteidigung notwendig ist, so hat der Vorsitzende dem Angeklagten einen Verteidiger zu bestellen. [2] Abs. 1 Satz 2 gilt entsprechend.
4(3) Erklärt der neu bestellte Vertheidiger, daß ihm die zur Vorbereitung der Vertheidigung erforderliche Zeit nicht verbleiben würde, so ist die Verhandlung zu unterbrechen oder auszusetzen.
5(4) Wird durch die Schuld des Vertheidigers eine Aussetzung erforderlich, so sind [ihm], vorbehaltlich dienstlicher Ahndung, die hierdurch verursachten Kosten aufzuerlegen.
Anmerkungen:
1. 1. Oktober 1879: Erstes Gesetz vom 1. Februar 1877, § 1 des Zweiten Gesetzes vom 1. Februar 1877.
2. 1. April 1924: §§ 43, 40 Abs. 4 der Verordnung vom 4. Januar 1924, Bekanntmachung vom 22. März 1924.
3. 1. Januar 1934: Artt. 2 Nr. 12, 13 des Ersten Gesetzes vom 24. November 1933.
4. 1. Januar 1934: Artt. 2 Nr. 12, 13 des Ersten Gesetzes vom 24. November 1933.
5. 1. Januar 1934: Artt. 2 Nr. 12, 13 des Ersten Gesetzes vom 24. November 1933.

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